Kooperationspartner

  • DFG-Forschungsgruppe 2553 "Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften" - Deutsches Museum / LMU München

     

    Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen. Die Max-Planck-Gesellschaft als wissenschaftspolitischer Akteur in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen

     

    Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit dem Teilprojekt 3 der DFG-Forschergruppe (FOR 2553) „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“ von Prof. Dr. Helmuth Trischler und Vanessa Osganian, M.A. durchgeführt (Teilprojekt 3).

    Das Forschungsvorhaben untersucht die Einbindung der Max-Planck-Gesellschaft in die bundesdeutschen wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozesse zwischen den 1960er und den späten 1990er Jahren. Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK) und der Wissenschaftsrat gründeten zu Beginn der 1960er Jahre informell die Allianz der Wissenschaftsorganisationen, um darin gemeinsam Stellung zu zentralen Fragen der Wissenschaftspolitik zu nehmen und so die bundesdeutsche Wissenschaftspolitik aktiv mitzugestalten. Die MPG nahm als eines der vier Gründungsmitglieder der Allianz der Wissenschaftsorganisationen nicht nur bei ihrer Entstehung, sondern auch in den darauffolgenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle in derselben ein.

    Das Forschungsprojekt zielt daher darauf ab, die Bedeutung der MPG für die Herausbildung und Entwicklung der Allianz zu untersuchen. Dabei soll insbesondere auch analysiert werden, wie und in welchem Umfang die MPG mit den anderen Akteuren des Wissenschafts- und Innovationssystems interagierte – kooperativ oder kompetitiv. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Rekonstruktion der Geschichte der MPG, insbesondere zu ihrer Einbindung in die Gestaltung bundesdeutscher Wissenschaftspolitik.

    Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fungiert als intermediärer Akteur selbstverwalteter Forschung und somit als korporatistisches Element der Forschungsorganisation. Dabei war (und ist) es eine ihrer zentralen Aufgaben, strukturelle und situative Konflikte zwischen den einzelnen Mitgliedern, die aus der sich verschärfenden Wettbewerbskonstellation um staatliche Ressourcen resultieren konnten (und können), diskursiv zu mediatisieren und kooperativ zu eliminieren. Folglich steht sie auch im Zentrum des Spannungsfeldes von Kooperation und Konkurrenz.

    Außerdem ist das Projekt von der Frage geleitet, inwieweit Traditionen des „deutschen Modells“ korporatistischer Politikgestaltung sich auch im Bereich der Wissenschaftspolitik identifizieren lassen und inwieweit sich dieses Modell von anderen Formen von Wissenschaftspolitik im Europa der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unterschied bzw. auf die Europäisierung der Forschung reagierte.

    Schließlich werden die epistemischen Effekte korporatistisch verhandelter Wissenschaftspolitik sowie die wachsende Ökonomisierung von Wissenschaft in den Blick genommen. Anhand von Fallstudien zu ausgewählten Wissenschaftsfeldern wird danach gefragt, welche Vorstellungen der Verflechtung von Kooperation und Konkurrenz auf den unterschiedlichen Ebenen der Wissenschaftseinrichtungen der Allianz jeweils vorherrschten und wie diese die Forschungspraktiken prägten.

  • Portrait von Vanessa Osganian

    Vanessa Osganian

    • Im Rahmen des Forschungsprogramms zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft untersucht Vanessa Osganian die Bedeutung der MPG für die Herausbildung und Etablierung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen. Ziel ist es, so einen Beitrag zur Rekonstruktion der Geschichte der MPG, insbesondere zu ihrer Einbindung bundesdeutscher Wissenschaftspolitik zu leisen.

    • E-Mail:

      v.osganian@deutsches-museum.de

  • Portrait von Helmuth Trischler

    Prof. Dr. Helmuth Trischler

    • Helmuth Trischler ist Leiter des Bereichs Forschung am Deutschen Museum in München, Professor für Neuere Geschichte und Technikgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Direktor des Rachel Carson Center. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Wissenschafts-, Technik- und Innovationskulturen im internationalen Vergleich; Europa als Wissensgesellschaft; Verkehrsgeschichte und Umweltgeschichte.

    • E-Mail:

      H.Trischler@deutsches-museum.de

    • E-Mail:

    • E-Mail:

  • Kooperative Konkurrenz in Big Biology: Die Anfänge des Human Genome Project im Labor (Teilprojekt 5).

    Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit dem Teilprojekt 5 der DFG-Forschergruppe (FOR 2553) „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“ von Prof. Dr. Kärin Nickelsen und Dana von Suffrin durchgeführt (Teilprojekt 5).

  • Portrait von Kärin Nickelsen

    Prof. Dr. Kärin Nickelsen

    • Prof. Dr. Kärin Nickelsen ist Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftsgeschichte an der LMU München. Zudem ist sie Sprecherin der DFG-Forschungsgruppe „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“. Im Rahmen des Forschungsprogramms zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft untersucht Kärin Nickelsen die Rolle der MPG im Humangenomprojekt (ca. 1990-2003), um die Aushandlung von Praktiken und Konventionen der Kooperation besser zu verstehen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der experimentellen Lebenswissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, Prozesse der wissenschaftlichen Modellbildung und individuelle und kollektive Forschungsmethodologie.

    • E-Mail:

      K.Nickelsen@lmu.de

  • Portrait von Dana v. Suffrin

    Dr. Dana v. Suffrin

    • Dana von Suffrin ist Mitarbeiterin und Koordinatorin der DFG-Forschungsgruppe „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“ an der LMU München. 2017 schloss sie ihre Promotion mit einer Arbeit zu Wissenschaft und Ideologie im Zionismus ab. Aktuell erforscht Dana von Suffrin die Human Genome Organization (HUGO, gegründet 1988) und deren Rolle und Funktion im Humangenomprojekt.

    • danasuffrin@lrz.uni-muenchen.de

  • Konkurrenz um Deutungshoheit in kooperativen Gremien. Bioethische Debatten und politische Regulierung der Lebenswissenschaften in den 1980er Jahren (Teilprojekt 7).

    Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit dem Teilprojekt 7 der DFG-Forschergruppe (FOR 2553) „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“ von  Prof. Dr. Christina Brandt und  Anna Klassen, M.A. durchgeführt ().

     

    Das Teilprojekt untersucht aus wissenschaftshistorischer Perspektive die Aushandlung von Deutungshoheit über Entwicklungen und Risiken der modernen Biowissenschaften anhand der in den 1980er Jahren eingesetzten politisch-parlamentarischen Gremien in Westdeutschland. Gegenstand sind die Enquete-Kommission Chancen und Risiken der Gentechnologie (1984 bis 1987), die von den Bundesministerien für Justiz und für Forschung und Technologie eingesetzte Arbeitsgruppe In-vitro-Fertilisation, Genomanalyse und Gentherapie (1984 bis 1985) sowie die Bund-Länder-Arbeitsgruppe Fortpflanzungsmedizin und Genomanalysen (1986 bis 1988). Diese Kommissionen waren die ersten institutionalisierten Schauplätze der sich formierenden bioethischen Debatten und politischen Regulierungsbemühungen zur Genomforschung, zur Reproduktionsmedizin und zur Biotechnologie in der Bundesrepublik.

    Das Projekt untersucht an diesen Beispielen, wie die gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung in umstrittenen Forschungsfeldern im Dialog zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Medizin, (beginnender) Bioethik, Politik und Gesellschaft ausgehandelt wurden. Vor dem Hintergrund eines sich verändernden Verhältnisses von Wissenschaft und Politik seit den 1970er Jahren werden diese Aushandlungsprozesse als vielschichtige Kooperations- und Konkurrenzbeziehungen analysiert: So waren die Debatten einerseits geprägt durch einen polarisierten Wettstreit der Akteure um die politisch-gesellschaftliche Deutungshoheit über die Möglichkeiten und Gefahren der neuen life sciences; andererseits war die Arbeit der genannten Kommissionen darauf ausgerichtet, zur gesellschaftlichen Konsensfindung beizutragen und konkrete politische Handlungsoptionen zu entwickeln.

    Dieses Spannungsverhältnis von kompetitiven und kooperierenden Diskursstrukturen wird auf drei Ebenen analysiert: Erstens werden anhand der Interaktionsmuster der Akteure die Diskursdynamiken untersucht. Bioethische Argumente und politisch-gesellschaftliche Risikoannahmen standen wissenschaftlichen und ökonomischen Interessen gegenüber. Herauszuarbeiten sind die Mechanismen der erfolgreichen bzw. gescheiterten Konsensfindung. Zweitens wird die historische Spezifik dieser Aushandlungsprozesse im weiteren Kontext der 1980er Jahre analysiert und ihr Beitrag zur Neukonfiguration des Verhältnisses von Wissenschaft und Politik herausgestellt. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Aufstiegs der life sciences zur neuen Leitwissenschaft und der Vervielfältigung wissenschafts- und technikkritikkritischer Diskurse im öffentlichen und medialen Raum. Drittens wird nach der (nationalen) Spezifik dieser Entwicklungen im Vergleich mit den politischen und bioethischen Debatten in den USA und Großbritannien gefragt.

     

  • Portrait Anna Klassen

    Anna Klassen, M.A.

    • Anna Klassen arbeitet als Doktorandin am Projekt "Konkurrenz um Deutungshoheit in kooperativen Gremien. Bioethische Debatten und politische Regulierung der Lebenswissenschaften (1980er Jahre)" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für das Forschungsprogramm GMPG untersucht sie die frühe deutsche Sicherheitsdiskussion bezüglich der Aushandlung von Deutungshoheit über Entwicklungen und Risiken der modernen Biowissenschaften im Anschluss an die Konferenz von Asilomar (1975).

    • anna.klassen@uni-jena.de

  • Prof. Dr. Christina Brandt

  • GWDG - Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung

     

    Wissenschaftliche Voraussetzungen für den Aufbau einer Infrastruktur zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten: "Archival Cultural Heritage Online" (ArCHO)

    AG eScience

    Die Forschungskooperation zwischen dem am MPI für Wissenschaftsgeschichte in Berlin angesiedelten Forschungsprogramm „Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft“ (GMPG) und der GWDG hat zum Ziel, die wissenschaftlichen Konzepte und Voraussetzungen für den Aufbau einer verlässlichen Infrastruktur zu schaffen, welche die Langzeitarchivierung von Forschungsdaten ermöglicht.

    Beschreibung Kooperationsprojekt
  • Prof. Dr. Philipp Wieder

    • Stellvertretender Leiter GWDG
    • Philipp Wieder (Dr. Ing., TU Dortmund, 2013) ist Spezialist für Forschungsinfrastrukturen und Service Design. Er hat langjährige Erfahrung in den Bereichen Verteilte Systeme, Management von IT-Diensten, Projektleitung und forschungsbezogenen Dienstleistungen. Philipp Wieder leitet die Arbeitsgruppe "eScience" und ist stellvertretender Leiter der Einrichtung.

    • philipp.wieder@gwdg.de

  • Dr. Felix Falko Schäfer

     

    • Felix Schäfer (Dr. phil., Uni Köln 2005) beschäftigte sich bis August 2021 im Rahmen der GWDG-GMPG-Kooperation mit allen technischen, rechtlichen und organisatorischen Fragen zur nachhaltigen Archivierung, Bereitstellung und Weiterführung der GMPG-Datenbestände und Forschungsumgebung über das Ende des Forschungsprogramms in 2022 hinaus. Zuvor war er für die Projektsteuerung der Massendigitalisierung von Archivgut des AMPG (Berlin) und Akten aus der Registratur der GV (München) zuständig. Seine fachliche Expertise liegt in dem Management und der Langzeitverfügbarkeit von Forschungsdaten sowie der Konzeption von entsprechenden Infrastrukturen.

      Profil auf der Seite des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte

    • ffschaefer@mpiwg-berlin.mpg.de

  • Urs Schoepflin

    • Wissenschaftlicher Kurator
    • Urs Schoepflin (Dipl. Soz. FU Berlin 1975) ist Spezialist für digitale Sammlungen und Digitalisierung von Kulturerbe. Er hat zu Digitalen Bibliotheken, Open Access, Wissenschaftskommunikation und Scientometrie gearbeitet. Vor seiner bis 2022 andauernden Tätigkeit im Rahmen der Kooperation GWDG-GMPG war er von 1994–2015 Leiter der Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Bis

      Profil auf der Seite des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte

    • schoepfl@mpiwg-berlin.mpg.de

  • Dr. Ulrich Schwardmann

    • Wissenschaftlich-Technischer Berater

    • Ulrich Schwardmann ist Stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe „eScience“ bei der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG).

    • uschwar1@gwdg.de

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    Arizona State University

     

  • Dr. Manfred D. Laubichler

    • Wissenschaftlicher Mitarbeiter

    • Manfred D. Laubichler ist President’s Professor in Theoretischer Biologie und Biologiegeschichte an der Arizona State University und Professor am Santa Fe Institute. Im Rahmen des GMPG Forschungsprogramms beschäftigt sich Laubichler mit der Rolle der MPG in der Entwicklung und Differenzierung der Biowissenschaften, unter anderem im internationalen Vergleich.

    • gmpgoffice@mpiwg-berlin.mpg.de