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Dr. Rebecca Mertens
Rebecca Mertens forscht zur Rolle von Vergleichen in der Molekularbiologie und Genetik im Rahmen des Bielefelder Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern“. Ihre Schwerpunkte liegen in der Philosophie und Geschichte der Lebenswissenschaften im 20. Jahrhundert. Hier untersucht sie insbesondere den Einsatz von Analogien im Umgang mit Modellorganismen und in der Konstruktion theoretischer Modelle. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle von Vergleichsaussagen in der Umsetzung wissenschaftspolitischer Agenden und multidisziplinärer Wissenschaftsbereiche.
Im Anschluss an ihr Masterstudium im Bereich der interdisziplinären Wissenschaftsforschung schloss sie 2016 ihre Promotion am Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie an der Universität Bielefeld ab. Ihre Dissertation setzt sich mit der Geschichte der sogenannten „Schlüssel-Schloss-Analogie“ der Enzymwirkung und ihren Funktionen in groß angelegten biochemischen Forschungsprogrammen des späten 19. und 20. Jahrhunderts auseinander. Mertens besuchte verschiedene internationale wissenschaftliche Einrichtungen, u.a. die École Normale Supérieure in Paris und das Minnesota Center for Philosophy of Science in Minneapolis. Als ehemalige Referentin des Wissenschaftsrates betreute sie Arbeitsgruppen zu Themen der Hochschulpolitik und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seit November 2018 ist Rebecca Mertens Gastwissenschaftlerin im Forschungsprogramm GMPG und arbeitet zu Vergleichssemantiken in der Entwicklung molekularbiologischer Arbeitsbereiche der MPG.